Neu: Diskussion im Spiegel-Blog zum Thema, Fachkräftemangel soll angeblich jährlich 30 Milliarden kosten? http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=47949 Fachkräftemangel nur ein herbeigeredeter Phantomschmerz?
Dieser Leserbrief an das Straubinger Tagblatt, an die Süddeutsche und die Passauer Neue Presse führte zu einem hoch interessanten Briefwechsel zwischen jetzt pensionierten echten Fachkräften, in den wir Sie einlesen lassen wollen. Selbstverständlich können Sie sich beteiligen, ja, das ist sogar gewünscht.
Zum Artikel in der Süddeutschen v. 20.7.2011 „Spanier gegen Fachkräftemangel“
Das Geschwätz vom Fachkräftemangel
wird immer unerträglicher. Waren es gerade noch Osteuropäer, die der deutsche Markt unbedingt braucht, wirbt jetzt das deutsche Arbeitsamt gezielt Ärzte im Schuldnerland Griechenland und Ingenieure in Spanien ab, ausgerechnet in diesen Ländern! Dort werden die unter hohen Kosten ausgebildet und Deutschland, vorallen unsere „notleidende Wirtschaft“, will sie sozusagen billigst, ohne Ablösesumme, einkaufen. Den armen Ländern auch noch die besten Kräfte wegnehmen? Haben wir in der EU, in Deutschland, in der Wirtschaft, in den Büros der Arbeitsämter, wirklich noch alle Tassen im Schrank? Es ist an der Zeit, sich mal deutlich vernehmbar aufzuregen. Wenn wir uns schon eine EU mit ihrer überbordenden Bürokratie leisten, warum, verdammt noch mal, können die dann nicht dafür sorgen, daß gut ausgebildet Ingenieure ihr Heimatland Spanien auf Vordermann bringen. Oder sind das gar keine gut ausgebildeten Ingenieure? Der 28 jährige Diplomingenieur, der bereits mit 23 seine Ausbildung in der Tasche hatte und seit 5 Jahren auf Arbeitssuche ist? Wird uns da nur etwas vorgespielt? Oder sollen jetzt die Griechen ohne Ärzte und die Portugiesen ohne Krankenschwestern und Pflegekräfte auskommen? Wieso sind diese hochqualifizierten Fachkräfte überhaupt arbeitslos?
Und dazu passt dann diese Meldung zum Thema wie die Faust aufs Auge, „im Herbst werden allein in Bayern 5000 Lehrer arbeitslos sein“ und unsere Politiker reden gleichzeitig von einem Lehrermangel. Für diese deutschen Fachkräfte hat man also hierzulande keine Verwendung.
Was ist denn eigentlich mit den deutschen Fachkräften in der Schweiz? Bereits 2006 wurden 160 000 geschätzt, die dort hoch zufrieden arbeiten. Haben die Schreihälse, die jetzt lauthals nach Fachkräften aus dem Ausland rufen, weil billig, mal darüber nachgedacht, hier in Deutschland Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit deutsche Ingenieure, Ärzte, Pflegepersonal, Installateure, Elektriker und und.. nicht auswandern müssen?
Dann sind da noch die Hunderttausende von Fachkräften aus den neuen Bundesländern, die Woche für Woche in den Westen pendeln. Wer bemüht sich eigentlich um die Mittefünfziger, die die Industrie lieber mit guten Abfindungen nach Hause schickt? Ein Mittelständler oder Handwerksbetrieb kann sich das nicht leisten, nur ganz nebenbei erwähnt. Die Automobilindustrie boomt mal gerade wieder und redet von zahlreichen Neueinstellung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Wobei auch hier das nur Öffentlichkeitsarbeit ist, die Wirklichkeit aber ganz anders aussieht. Selbst auf Ingenieurplanstellen nimmt man nur „ZAK“ Ingenieuren und Techniker, wie mir gerade ein Planer, der in den Vorruhestand entlassen wurde, mitteilte, „seine Stelle wurde mit einer Zeit-Arbeits-Kraft wiederbesetzt“.
Hier haben wir einen Teil der Korrespondenz eingearbeitet, die wiederum auf Artikel im Straubinger Tagblatt und Süddeutscher, mit allerlei guten und schlechten Vorschlägen der Redakteure, Bezug nehmen.


Dazu zum Thema noch fast passende Leserbriefe aus dem Straubinger Tagblatt und Passauer Neuen Presse von anderen Teilnehmern unseres Gesprächskreises.


Wir wollen Sie nicht langweilen, damit demonstrieren wir aber, daß wir über die Monatsrunden hinaus auch meinungsbildend tätig sind. Nun sind Sie gefragt!
Ein Bürger fragt einen FDP Bundestagsabgeordneten zum Thema http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_lutz_knopek-575-37710–f297721.html#q297721
230 Personen haben in der Laufzeit von 10 Tagen dieses Thema hier angeklickt. Mittlerweile hat auch Wirtschaftsminister Rösler den Fachkräftemangel als größte Wachstumsbremse unserer Wirtschaft bezeichnet. Die Eurokraten denken aber darüber nach, wie man die Handelsüberschüsse Deutschlands mit Sanktionen stoppen könnte. Was denn nun, Wachstum oder Bremse? Erwin Huber nennt das hirnrissig! Irgendwie hat man das Gefühl, daß wir es nicht mit handelnden Politikern zu tun haben, sondern mit Schwätzern, die immer mal gern ihren Namen in den Medien aufblitzen sehen. Rösler scheint so einer zu sein
Ein Beteiligter an dieser Diskussion machte uns auf diesen Beitrag in der Zeitung „Die Welt“ aufmerksam: http://www.welt.de/politik/article13598400/SPD-haelt-nichts-von-der-Rente-mit-69.html Auch hier wieder der Widerspruch. Wir haben ja für die „Alten“ gar keine Arbeitsplätze, wobei gleich noch suggeriert wird, daß ja die Geburtenzahl in Deutschland steigt. Beides ganz große Lügen. Wenn wir schon über den Fachkräftemangel diskutieren, dann finden wir zwischen 55 bis 65 zunächst erstmal genügend im eigenen Land (wir reden dabei nicht von Berufen mit schweren körperlichen Anforderungen). Mit der Geburtenrate ist Deutschland Schlußlicht, zumindest bei den autochthonen Deutschen. Übrigens die Leserkommentare zum Weltbeitrag sind näher an der Wirklichkeit dran.
Satirebeitrag: FDP Wirtschaftsminister Zeil will deutsche Fachkräfte aus Indien zurückholen http://www.der-postillon.com/2010/10/bundesregierung-und-parlament-nach.html http://www.fdp-bayern.de/Liberale-Konzepte-gegen-den-Fachkraeftemangel/9535c15387i1p30/index.html
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