Archive for 18. Januar 2012

Sale oder Sa(a)le


Ein Leser hat auf unseren Fotowettbewerb Sale %? Fotowettbewerb reagiert und uns folgenden Text zugeschickt, den er nicht als Satire verstanden haben will. „Die in diesem Auftritt abgebildeten Hohlköpfe mit den umgehängten Sale-Schildern können nichts dafür. Hohlköpfe sind die Idioten, die sich diese Werbung ausgedacht haben. Ich stamme aus Halle an der Saale. Bei einem Besuch in Bochum suchte ich ein Kaufhaus auf, in dem die Schaufenster und die Verkaufsstände im Innern nur so von diesen sinnlosen roten Schildern Sale erschlagen wurden. Ich fragte eine Verkäuferin, was das Schild bedeute? Sie konnte mir keine vernünftige Erklärung geben. Meine Zusatzfrage, hat man auf den Schildern nicht vielleicht ein a vergessen, verunsicherte sie sehr. ‚Das machen ja fast alle Kaufhäuser bei uns, es ist ja Winterschlußverkauf ‚. Dann musterte sie mich und wurde sehr ungehalten. Möglicherweise dachte sie, das unterstelle ich einfach mal, erkenntlich durch meinen Dialekt, was ist das für ein blöder Ossi? Sie ließ mich stehen und verschwand hinter einem Kleiderstand. Ihren hübschen Kopf verdeckte das Schild Sale zu 75 %. Zwei Fotos lege ich bei und bemerke noch, was für arme Schweine sind die Dekorateure, die diesen infantilen Mist aufbauen müssen. Oder gibt es diesen, doch früher künstlerisch anspruchsvollen, kreativen Handwerksberuf überhaupt noch?“ Der Zusender verwies auf zwei Filme, einmal über Halle an der Saale und das Volkslied „an der Saale hellem Strande “ als Kontrast zu dem Kulturverfall, den er mit seinen Schnappschüssen dokumentierte.

Bemerkung der „Redaktion“: Auf dieses Wortspiel Sale und Sa(a)le als Metapher für den Zerfall unserer Kultur und Sprache muß man erst mal kommen. Wir sagen DANKE! Was meinen Sie?

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