Die Blockparteien sind sich einig, nicht das Wohl und die Selbstbestimmung des einzelnen Menschen steht im Vordergrund, sondern religiöse Riten, und zwar ganz archaische, wie die Beschneidung! Das Schächten von Tieren ist ja mittlerweile auch in Deutschland wegen der freien Religionsausübung erlaubt. Entwickeln wir uns zurück ins Mittelalter und sind das bereits Zugeständnisse an eine sich wandelnde intolerante Multikulti-Gesellschaft? Ärzteblatt!
13 Jul
Posted by Suum Cuique on 14. Juli 2012 at 10:37
Das Wohl und die Selbstbestimmung des Menschen ist etwas anderes als das Wohl und die Selbstbestimmung des Einzelnen. Zweiteres leitet sich aus der abendländischen Aufklärung ab, und ist auch nur durch sie schlüssig definierbar.
Für ersteres, den Gattungsbegriff, gilt: des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Der aus Christentum und Aufklärung hervorgegangene Zivilisationsmensch findet sich immer in einem Spannungsfeld zwischen Gewissen, Empathie, Verantwortung und Pflicht wieder. Der sich daraus ableitende Anspruch an den Charakter ist nicht einfach zu bewältigen. Der „Glaube“ dieses Menschen besteht im wesentlichen aus dem Versuch zu verstehen.
Der archaisch geprägte Mensch dagegen, verwurzelt in seiner Kultur, stellt keine individuellen Ansprüche an seinen eigenen Charakter. Er glaubt, er gehorcht und sieht in seiner Sippe, seiner Gemeinschaft, seine Welt.
Zwischen beiden liegen Welten!
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