Archive for 18. August 2012

Westerwelles spätrömische Dekadenz im Brennglas zweier Zeitungen


Bilde Dich mit „Bild“ und „Süddeutscher“! Momentmal, das geht nicht, passt doch überhaupt nicht zusammen. Geht doch, behaupte ich nun mal frech! Ausgebreitet in der „Sahara-Sonne“ (Bild: Wenn Du es nicht fühlst, dann schreiben wir das für Dich!) liegt die Bildzeitung und gleich daneben die „Süddeutsche“ (die brauche ich als Bayer am Ostseestrand wegen der Bayern- und Münchenseiten). Die Heuchelei des Tages in beiden Zeitungen: 2 Jahre Straflager für „Pussy Riot“. In einem Bildgastkommentar findet Westerwelle, daß diese Strafe zu hart sei. Dazu fanden wir diesen Beitrag von Gerhard Bauer ! Wer ist wohl intellektuell näher dran am Thema, Westerwelle oder Bauer? Bild stellt weiter fest, daß nur 15 % der bei uns lebenden Türken Deutschland als Heimat empfinden. Na und? Morgen „Bild am Sonntag“ kaufen, dann spricht Joschka Fischer, wie es wirklich in der Welt zugeht. Dafür kriegen Dick und Doof, gemeint sind Wowereit und Platzeck, so richtig ihr Fett ab. Flughafendesaster!

Nun die Süddeutsche macht auf der ersten Seite mit dem zu erwartenden Euro-Crash auf, was aber meine Strandkorbnachbarn so gut wie gar nicht interessiert. Mit der Süddeutschen bin ich schon ein Exot in Boltenhagen. Wenn man so blättert und die Überschriften beider Zeitungen überfliegt, dann ist doch der Informationswert ähnlich. Ich verzeihe deshalb meinen Nachbarn, wenn sie auf die Süddeutsche verzichten. Erinnert alles so an das alte untergehende Rom. Mit der Drogenmafia werden Deutschland und alle anderen Länder der Welt nicht mehr fertig. Wieso eigentlich nicht? In streng islamischen Ländern gibt es das Problem nicht.

Auf Seite drei erklärt die Süddeutsche was heute Heimatliebe, konservative Werte und Familie bedeuten. Ein Polizeihauptmeister heiratet einen Mann, ein Professorinnen-Ehepaar verkündet öffentlich und stolz, „wir sind die konservative Revolution mitten im Grünen“, der Oberbürgermeister mit seiner männlichen Ehefrau am Frühstückstisch beim Händchenhalten und die Manager, die sich eine Latino-Amerikanerin kaufen, damit diese ihnen Zwillingskinder gebärt. Das ist die moderne konservative Familie, die den Kindern sogar Heimatliebe vermittelt , alle anderen haben noch nicht begriffen, daß die Erde eine Kugel ist. Der letzte Widerstand der Gestrigen in der CSU bröckelt, denn Heimatliebe und Familie muß ganz neu gedacht werden (die Erde ist keine Scheibe). Ist das auch Westerwelles Ansatz, wie man erfolgreich die „spätrömische Dekadenz“ bekämpft? Diese Seite der Süddeutschen läßt sich leider nicht verlinken, ob es sich lohnt die heutige Ausgabe zu kaufen, das muß der Leser dieser Zeilen selbst entscheiden.

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