in der Reihe „Winterbilder“ sende ich Ihnen heute dieses Bild aus dem ehmaligen Damenstift Adeliges Kloster Uetersen, etwa 30 km nordwestlich von Hamburg gelegen.
Zu den Damen, die zeitweilig ihren Aufenthalt im Adeligen Kloster Uetersen nahmen, gehörte die geistreiche Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg (1753-1835), verehelichte Bernstorff, die von 1770 bis 1783 im Kloster Uetersen lebte. Sie ging als Goethes Brieffreundin, zunächst als „theure Ungenannte“, dann als „das Gustchen“, in die Literaturgeschichte ein.
Der Winter neigt sich seinem Ende zu, der Frühling naht. Matthias Claudius widmete Augusta zu Stolberg folgende Verse:
Der Frühling
Heute will ich fröhlich, fröhlich sein,
Keine Weis‘ und keine Sitte hören;
Will mich wälzen und für Freude schrein,
Und der König soll mir das nicht wehren;
Denn er kommt mit seiner Freuden Schar
Heute aus der Morgenröte Hallen,
Einen Blumenkranz um Brust und Haar
Und auf seiner Schulter Nachtigallen;
Und sein Antlitz ist ihm rot und weiß,
Und er träuft von Tau und Duft und Segen –
Ha! Mein Thyrsus sei ein Knospenreis,
Und so tauml‘ ich meinem Freund entgegen.
So soll dieser Beitrag so gleichzeitig auch eine kleine Reverenz eines norddeutschen Protestanten an den Fasching sein.
S.C.
(In Niederbayern ist der Winter zurück, während diese Zeilen geschrieben werden, zeigt das Thermometer draußen 11 Grad minus.)
Letzte Kommentare