Eigentlich sollte bei uns unsere Justiz unabhängig von Regierung und Parlament handeln können. Erst recht nicht haben die Medien Einfluß auf laufende Prozesse zu nehmen. Für die Angeklagten, wie verdächtig oder schuldig sie auch erscheinen, gilt erstmal die Unschuldsvermutung. Das Gericht muß mit Anklage und Verteidigung die Schuld ermitteln, beweisen und das Strafmaß festlegen. Eigentlich logisch in einem Rechtsstaat. Bei der mutmaßlichen „Terroristin“ Zschäpe scheint aber das Urteil bereits gesprochen zu sein. Große Aufregung gibt es bei der Pressemeute, jeder will begierig einen reservierten Platz in der vordersten Reihe. Die Türken, die die rechtzeitige Anmeldung verpennt haben, speien jetzt Feuer und Mordio, daß sie kein Vorrecht auf reservierte Plätze in der ersten Reihe haben. Schon erhalten sie von allerlei kleinen und großen deutschen Wichtigtuern aus Politik und Medien Schützenhilfe. Was interessiert denn schon die Unabhängigkeit der deutschen Justiz in diesem besonderen Fall, alle Welt muß täglich erfahren, daß es nichts Schlimmeres in der Welt gibt, als diese deutschen Mörder. Wer jetzt noch das Wort mutmaßlich davorsetzt, der muß gleich noch mit auf die Anklagebank. In diesem Strafverfahren ist auch eine Ausnahme zu machen, das Gericht hat sich Anweisungen der Regierung aus der Türkei zu beugen. Der Spiegel! Und es wird sich dieser Meute beugen, das ist mit Gewissheit zu erwarten. Möglicherweise kommt noch der Vorschlag den Prozeß aus Platzgründen in die Münchner Allianz Arena zu verlegen. Bayern München spielt ja meistens nur am Wochenende und somit wären in der Woche viele Prozeßtermine frei und für alle sensationsgeilen Gaffer der Welt Platz genug vorhanden. Ob es den Schreiber oder Politiker gibt, der seine Stimme gegen dieses ekelhafte Treiben erhebt?
28 Mär
Posted by Tyrannosaurus on 29. März 2013 at 15:34
Man kann doch so eine Naziverschwörung nicht mit einem minderschweren Tottretdelikt vergleichen. Ich finde es vernünftig, daß die Politik keinen Zweifel an ihrem Willen zum „Rechtskampf“ gelassen hat und die Verurteilung der „Nazibraut“ schon vorweggenommen hat und reichlich Schutzgelder, Entschuldigung muss heissen: Entschädigungen, gezahlt hat. Im Zschäpe Prozess darf es keinen Freispruch geben. Schließlich soll die Rädelsführerin der weltumspannenden Verschwörung ja als STELLVERTRETERIN für unser Nazideutschland gekreuzigt werden. So können wir noch einmal der ganzen Welt unsere Sippenschuld vor Augen führen und weitere Jahrzehnte in „Sack und Asche gehen“! Und komme mir Keiner mit sophistischen Einwänden wie „Unschuldsvermutung“ und „Wahrung der Menschenwürde“ der Delinquentin! Das ist in so einem Fall, den ja unsere Politiker im Vorfeld schon aufgeklärt und abgeurteilt haben, völlig fehl am Platz!
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