Rudolf S. schickte uns einen kleinen Reisebricht über seinen Urlaub an der Donau zwischen Kelheim und Riedenburg:
Warum eine große Reise machen, wenn die Schönheiten Deutschlands vor der Tür liegen? Ich schlug meiner Frau vor, eine Woche Urlaub in Niederbayern zu verbringen. Sie war damit einverstanden und wir buchten in der Nähe des schönen niederbayerischen Städtchens Riedenburg ein günstiges und gutes Quartier. Eine wunderschöne Gegend zum Wandern und Radfahren, Sehenswürdigkeiten, Burgen, gemütliche Gasthäuser, die zum Einkehren einladen. Die Befreiungshalle in Kelheim ist auch für Sachsen ein Muß. Stehen doch die monumentalen Kalksteinfiguren an den Außensäulen der Halle für den Befreiungskampf der deutschen Volksstämme gegen den Tyrannen und Besatzer Napoleon und seine Truppen, Preußen und Österreicher, Hannoveraner, Mähren, Sachsen, Schlesier, Brandenburger, Pommern, Mecklenburger, Westfalen, Hessen, Thüringer, Rheinländer, Schwaben, Franken, Böhmen, Tiroler und Bayern. Kein Bruderkrieg mehr als Vasallen eines anderen gegeneinander, sondern der Kampf um die Freiheit Deutschlands vereinigte alle deutsche Stämmen und war deshalb erfolgreich. Dafür errichtete der Bayer Ludwig I. diese Halle, zum Ruhm aller Deutschen, aber auch zur Mahnung.
Danach fuhren wir an den Anleger einer der letzten Seilfähren über Deutschlands Flüsse. Meine ängstliche Frau, auf diese kleine Nußschale willst Du unser Auto fahren. Ich traute mich und wir ließen uns ohne jegliche Schrammen zum beeindruckenden Kloster Weltenburg rüberfahren. Einen Urlaubstag gönnten wir uns auch in Kelheim, ein schönes bayerisches Städtchen. Hervorragend kann man im Biergarten der Brauerei des weltberühmten Weißbieres, Schneider Weiße, speisen. Riedenburg und seine Umgebung gefiel uns auch sehr gut. Die Begegnung mit Einheimischen an einen Stammtisch bleibt mir sicherlich in Erinnerung, „hock Dich hin Du Preiß“. Daß ich aber ein Sachse bin, wohl unverkennbar an meinem Dialekt, interessierte diese geselligen Kerle überhaupt nicht. Kurzum, wir empfehlen Urlaub auch im eigenen Land. Es gilt unser Land zu entdecken. Wir waren bis zum 9.Nevember 1989 daran gehindert.
Ich grüße jetzt wieder von daheim aus Chemnitz
Rudolf S.
R.S. legte diese Bilder seinem Brief bei. Durch Anklicken kann man sie leicht vergrößern. Die Redaktion dankt dem Leser und Schreiber für seine Zusendung. Wir Niederbayern freuen uns natürlich, wenn ein Besucher unsere Heimat so sieht. Solche Berichte übernehmen wir gern!
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