Phantastisches Frühlingswetter, der Italiener am besten Platz in Dingolfing hat bereits seine Stühle und Tische fein säuberlich auf dem Bürgersteig ausgerichtet, zwei Häuser weiter der Döner Laden eines bekannten „Dingolfinger Obertürken“, übrigens bereits mal ein fairer Diskussionspartner im Gesprächskreis des „Runden Tisches DGF“ mit dem Thema, „die Kirche gehört ins Dorf und nicht die Moschee“, dazwischen noch ein kleiner Thailaden. Ich hocke mich beim Italiener hin und bestelle zwei Kugeln Eis mit Sahne und warte auf meine Frau, die in der Kreisstadt so einiges noch erledigen will. Während ich so meine Eis genieße, im Rücken auf dem Marienplatz das Markttreiben, schaue ich zum kleine Buchladen. Mein Tisch steht genau davor, und begutachte die Auslagen. Kinderbücher, Kamasutra, eine Kramkiste vor dem Eingang, Bestseller wie Sarrazins „Der neue Tugendterror“ oder Pirinçcis „Deutschland von Sinnen“ vermisse ich aber. Ich überlege, gleich gehe ich in diesen Laden rein, kaufe diese Bücher dort, der Buchladenbetreiber wird sie wohl irgendwo drinnen platziert haben, wenn nicht, dann bestelle ich sie. Man muß ja schließlich wissen, was in diesen Bücher drin steht, denn sonst würde sich die mediale Elite und unsere Berufspolitiker nicht so aufregen. Leicht vorgebeugt, noch Eis schleckend, lese ich nun am Eingang den Aufkleber „kein Raum für Rassismus“ und gleich darunter ein Plakat über die Veranstaltungen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus um und in Landshut“. Ich schaue rechts und links, alles bunt, Vielfalt wie es das Auge es will, friedlich zudem, nur meine Eiskugeln, wie immer braun wie Schokolade und hellbraun wie Mokka, denn ich mag eben das bunte Fruchteis nicht. Also doch, es gibt sie die Rassisten, auch in Dingolfing, an jeder Ecke, meist heimlich getarnt, aber am Eisschlecken sind sie erkennbar, teilt uns gestern der investigative Antifaschnüffler Andreasch (Tarnname) in der Süddeutschen Zeitung mit. Dieser Kämpfer für die gerechte Welt, übrigens auch schon am „Runden Tisch DGF“ im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung, findet, daß rassistischer Popanz sich besonders schlimm in Niederbayern austobt. Da aber auch ein Eisschlecker immer zum Beweis auch seine kleine Digitalkamera dabei hat, hält er den heroischen Kampf eines einzelnen Geschäftsinhabers für eine bessere Dingolfinger Gesellschaft fest. Es sollte Schule machen, jagen wir die Rassisten, auch dort, wo es keine gibt.
J.H. (Bild zum Vergrößern anklicken)
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