Markus Ferber hat zum Thema „Landgrabbing“ bereits heute „zufriedenstellend“ geantwortet. Als Spitzenkandidat der CSU hat er mit seinem „Unternehmen Europaabgeordneter“, die Kapazität auf Fragen von Bürgern einzugehen. Das Gegenteil stellt der Europaabgeordnete der CDU, Dr. Langen, dar. Ob die Fragen noch vom niederbayerischen CSU Bezirksvorsitzenden Manfred Weber beantwortet werden, ist noch abzuwarten.
29 Apr
Posted by Suum Cuique on 1. Mai 2014 at 18:26
„[…] Dass wir in vielen Mitgliedsländern der EU derzeit nach wie vor eine bäuerlich geprägte Landwirtschaft haben, liegt sicherlich auch an der großen Wertschätzung, die die Verbraucher qualitativ hochwertigen und regional hergestellten Lebensmitteln entgegenbringen. […]“
(M. Ferber)
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– Nun, wenn es nach dem heiligen Whisky-Willy gegangen wäre, dann gäbe es im EU-Europa heute überhaupt keinen Bauernstand mehr. In Spanien wollte er damit anfangen…
Sicherlich hegen höhere Konsumentenkreise in der Bundesrepublik und dem Rest Europas eine große Werschätzung für qualitativ hochwertige und regional erzeugte Lebensmittel. Nur erstreckt sich diese Wertschätzung leider weniger auf die Landwirte. In der BRD hat man alles getan, um nur in Ausnahmefällen landwirtschaftlichen Besitz zu erhalten oder gar zu restituieren. Von der Gängelung durch die EWG bis hin zur EU einmal ganz abgesehen. Milchseen und Butterberge gehören in die so geschaffene Topographie. Mittlererweile ist es so, daß der Beruf des Landwirts in der BRD zu den unattraktivsten überhaupt zählt. Sicherlich nicht rein zufällig.
Die BRD beherbergt auf einer Fläche von rund 350.000 qkm einen Humanpool von annähernd 100 Millionen Menschen, die in ihr den Mittelpunkt ihres Stoffwechsels geschaffen haben. Wie groß ist wohl der Anteil derer, die mit „qualitativ hochwertigen und regional hergestellten“ Lebensmitteln versorgt werden? 5%, 15%, 15 oder gar 20%? Viel mehr werden es wohl kaum sein. Alles andere sind Importe und nicht selten von zweifelhafter Provenienz.
Echter Parmaschinken für den Porschefahrer, den Kofferraum voller runder Bauernhühner im BMW, kartonweise ausschließlich Markenweine vom persönlich bekannten Winzer für den Mercedesfahrer. Die Haute-Volée kann sich’s leisten.
Natürlich gibt’s daneben auch noch die besseren Supermarktketten für das deutsche Mittelmaß, die Mittelschicht. Nicht gerade billig und von gewöhnungsbedürftigem Geschmack, meist jedoch „Markenware“!
Die Bundesrepublik ist weit davon entfernt alleine auch nur alle vielleicht 60 Millionen Deutschen auf ihrem Territorium zu ernähren. Sie hat den Deutschen auch längst die Freude an gutem Essen und Geselligkeit abgewöhnt. Dies assoziert man nur noch mit italienischem oder französischem Essen – aber deutschem?
Und der Rest der Deutschen, wenn er nicht schon in Mülltonnen kramen muß, bekommt die übriggebliebenen, von „Fachkräften“ verschmähten Reste in der „Tafel“.
Was passiert, wenn durch einen äußeren Konfilkt die Lebensmittelversorgung zusammenbricht? Nicht auszudenken. Dann wird von der ach so tollen Republik und ihrer freiheitlich-demokratischen Grundordnung wohl nicht mehr viel übrigbleiben.
König Heinrich IV. von Frankreich, „le bon Roi Henri“, der den Franzosen das sonntägliche Huhn im Topf gönnte und Friedrich der Große, König von Preussen, für den der der größte Staatsmann jener war, der es schaffte, daß auf dem Grund, wo vorher ein Getreidehalm wuchs, künftig zwei gedeihen, sie wußen, daß ein Volk nur existieren kann, wenn der Boden auf dem es lebt, es auch ernähren kann.
Nur in der abgehobenen BRD, dem Pinocchio-Land, „dem Land der Spielereien“, in dem alle alle ausschließlich das tun, wozu sie Lust haben, hat man allerdings so gar keine Lust auf so anstrengende Fragen. Und vor dieser erschreckenden Einsicht, ist „land grabbing“ weder überraschend noch das eigentliche Problem.
Der Schreiber dieser Zeilen weiß von was er spricht, hat er sich unter anderem mit Restitutionsfragen doch lange Zeit juristisch in einem anderen Land beschäftigt.
Ein Staat der seinem Volke jede existenzielle Chance raubt, bringt es über kurz oder lang um…
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