24. Juli 1943: Bombenterror gegen Hamburg


Zum Kalenderblatt 24. Juli: Bombenterror gegen Hamburg. Fundsache! Die vergessenen und verdrängten Kriegsverbrechen der Alliierten! Wer daran erinnert, dem wird vom politischen Milieu heute in Deutschland zugerufen, „Mr. Harris do it again!“

2 responses to this post.

  1. Posted by biersauer on 24. Juli 2014 at 13:56

    Den täglichen Bombenterror der Amis auszuweichen , waren unsere Mutter und wir 3 Kleinen gerade 4 Tage vorher aufs Land geflüchtet, als eine 500kg Bombe das neuerbaute Häuschen am 6. April 1945 flach legte. Es dauerte 50 Jahre, bis ich wieder da wohnen kann.

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  2. Posted by Suum Cuique on 24. Juli 2014 at 10:43

    „Ich stand an den drei Angriffstagen auf dem Dach meines Häuschens in der Hamburger Vorstadt. Oben flogen die englischen Bomber. ‚Endlich‘ rief ich immer wieder, ‘endlich!’ Endlich kamen sie, die Engländer […] Was habe ich damals gedacht: Grauen und Mitleid, natürlich. Aber auch: Ihr, die Toten, habt es so gewollt. Um wen habe ich während der Angriffe gebangt? Um die Piloten. Sie waren tapfer und taten, was ich von ihnen erhoffte.“

    (Gerd Bucerius,
    überzeugter Demokrat, Freund des Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, ehemaliger Herausgeber des Wochenblattes „Die Zeit“ und bestens vernetzt mit Industrie und Hochfinanz)

    Und wer waren die Toten, die „es so gewollt haben“?
    Mehrheitlich Arbeiter und ihre Angehörigen in Eilbek, Barmbek, Rothenburgsort, Landwehr, Hasselbrook…;
    hier wütete der Feuersturm – in kleinen Wohnungen vielstöckiger Mietskasernen, löschte auf grausamste Weise Leben aus, von Frauen, Kindern, Alten…

    Woran macht der Demokrat fest, daß sie „es so gewollt“ haben.? Vielfach hatten sie nicht einmal die Wahl, ihr Kreuz an „richtiger“ oder „falscher“ Stelle zu machen.

    In Hamburg wurde und wird nicht viel über das, was im Juli und August 1943 geschah, gesprochen. Es gab ein selbstverständliches Alltagsheldentum, der die Stadt ihr Überleben verdankt, aber niemanden der sich irgendwelcher Taten rühmte. Zehn Jahre später, 1953, die Stadt war weitgehend wieder aufgebaut, gab die Hamburger Hochbahn AG zu Ehren ihrer Straßenbahn eine kleine Jubiläumsschrift heraus. Darin heißt es zum Juli/August 1943: „..wir alle haben noch in zu guter Erinnerung, was damals geschah, mehr braucht dazu nicht gesagt zu werden…“

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