Es gibt immer etwas zu kritisieren, aber insgesamt wird in unserem Land dem geholfen, der in gesundheitliche Not gerät. Dem Verantwortlichen dieser Seite hat es nun zum dritten Mal in diesem Jahr erwischt. Verschiedene Krankenhäuser und unterschiedliche Erfahrungen. Freitag landete ich im Krankenhaus der Kreisstadt, blitzsauberes Krankenzimmer, alles neu renoviert. Personal bunter als in den anderen Häusern. Es heißt natürlich jetzt schick „Klinik“ statt Krankenhaus. Ich wurde gleich in der Notfallstation von einer jungen kopftuchbedeckten Schwester weitergeschoben. Schwierig war es den ausländischen Ärzten mein Krankheitsbild zu vermitteln, sicher aufgehoben fand ich mich zunächst nicht. Am nächsten Tag wurde mir ein kräftiger junger Mann ins Zimmer geschoben, mit dem ich mich nicht unterhalten konnte, er sprach keinen Brocken deutsch. Seine Frau versuchte den verbeihuschenden Schwestern klar zu machen, daß ihr Mann heim wolle und sie deshalb einen Arzt braucht. Schließlich quetschte sie sich voller Verzweifelung zu ihren Mann in das schmale Krankenbett. Stunden später erschienen zwei Kollegen, es stellte sich nun heraus, daß mein neuer Nachbar Rumäne ist. Diese Kollegen konnten relativ gut deutsch sprechen, einer war aus Siebenbürgen, und machten ihrem kranken Landsmann klar, daß er ein Formular unterschreiben muß, um in eigener Verantwortung das Haus verlassen zu dürfen. Er begriff, unterschrieb und schon waren sie weg. Heute legten sie mir einen Namensvetter ins Zimmer, eine Kommunikation kam dennoch nicht zustande. Er konnte mir gerade noch erklären, daß er aus Kasachstan sei. Ich fragte nach, Russlanddeutscher, er nickte. Ob es stimmt? Immerhin ist er nicht unsympathisch, er beschlagnahmt aber gleich den Fernseher und zappt ständig von einem Sender zum anderen, wenn er dabei nicht einschläft. Das nervt zwar, aber seit heute habe ich wieder meinen PC, bin mal online, meist aber offline (deshalb wahrscheinlich noch eine Woche lang sehr eingeschränkte Einträge – der kleinen Redaktion ist diese Situation bekannt – wir wollen das ändern). Bleiben wir Beobachter, auch in mißlichen Lagen, deshalb dieser kleine Erlebnisbericht. mfg J.H.
Foto Dr.Pf. aus Passau, die Skulptur der Denkende in der mißlichen Lage des letzten großen Hochwassers!
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