In der heutigen Ausgabe des Dingolfinger Anzeigers jammern IHK, Vertreter von BMW und die Arbeitsagentur über den Fachkräftemangel. Was soll diese Falschinformation? BMW hat Schwierigkeit Auszubildende zu finden? Was für ein Schwachsinn. Das hochqualifizierte Ausbildungszentrum wirkt wie ein Magnet auf Jugendliche aus ganz Niederbayern, wer will da nicht eine Lehre machen? Nicht selten bekommt man nur über Beziehungen (wer kennt wen in Dingolfing, die Eltern und Verwandte sind BMWler) einen Ausbildungsvertrag. Reihenweise werden von BMW Leihwerker freigesetzt. Und an Hochschulen Landshut und Deggendorf mit seinen 12 000 Studenten sollen keine geeigneten Ingenieure zu finden sein, die die Vision iNEXT stemmen können? Dafür Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland? Die Wirklichkeit sieht so aus, in der Automobilindustrie werden Zehntausende von Arbeitskräften dank Bashing des Verbrennungsmotors freigesetzt, neue Planstellen werden, wenn überhaupt, nur intern besetzt. Hinzukommen die Arbeitsplatzverluste in der Zulieferindustrie. Conti, der größte Zulieferer, baut 20 000 Stellen im Konzern und in Deutschland 7000 ab. Das Werk in Roding wird demnächst dicht gemacht. Auch die Technologieschmiede Bosch reduziert im Konzern seine Mitarbeiter. Wer von Innovationskraft spricht, der im Weltkonzert Spitze sein will, wird doch wohl Ideen entwickeln können, die freigesetzten Fachkräfte einzusammeln und für sich zu nutzen. Die älteren BMW Mitarbeiter erinnern sich noch an die Werbekampagne von BMW anfangs der 70er Jahre im Ruhrgebiet, „Jupp komm nach Bayern!“
Presseausschnitt Dingolfinger Anzeiger v. 3.10.2019
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