Mit meiner ganz persönlichen Geschichte möchte ich an den Mauerbau erinnern.
Der Schreiber dieser Zeilen saß mit seinen Eltern am Strand von Schillig, Ostfriesland, und feiert mit ihnen seinen 15. Geburtstag. Es gab keinen Urlauber, der nicht gespannt die Nachrichten hörte. Viele hatten ihre Kofferradios (damals große Mode) dabei. Die aufgeregten Urlauber, hauptsächlich Arbeiter aus dem Ruhrpott, diskutierten über die Meldungen zum Mauerbau in Berlin. Die Angst vor einem 3. Weltkrieg war groß. Der Kommunist Ulbricht kurz zuvor: “ Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen!„
Dieses Ereignis prägte mein politisches Leben. Ich wollte die Spaltung unseres Landes nicht hinnehmen. Mit zahlreichen Aktionen demonstrierte ich zumindest jährlich einmal am 13. August gegen diese mörderische Mauer. Ich erinnerte an Gartenschläger, dem jungen Menschen, der beim Abbau eines Selbstschußautomaten in die Falle gelockt und erschossen wurde. Als Studenten stellten wir in der Stadtmitte von Detmold heimlich ohne Genehmigung Kreuze für die Ermordeten an der Mauer auf. Ein Riesengeschrei in den örtlichen Zeitungen, die „Täter“ konnten jedoch nicht ermittelt werden. Die Blockparteien des Westens hatten sich längst mit der deutschen Teilung abgefunden, ich hielt dagegen, wenn es auch nur Leserbriefe waren. Als die Mauer am 9. November fiel, war von mir ein Lebenstraum erfüllt. Lassen wir uns nie wieder spalten. J.H.
Zur Erinnerung an die Teilung unseres Landes, auf der einen Seite BRD, auf der anderen DDR.
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