Archive for 23. November 2012

Die Hütchenspieler in der Eurokrise


Die Finanzminister der Eurozone greifen zur Finanzierung zunächst erst mal wieder auf den EFSF zurück, der parallel zum ESM weiterläuft. Vorgesehen war aber, daß der ESM den EFSF ablöst. Der EFSF soll wieder einen Kredit von 10 Milliarden für Griechenland gewähren, um einen Schuldenschnitt für das Land abzuwehren. Diesen Vorgang nennen die Deutschen-Wirtschafts-Nachrichten einen Hütchenspielertrick. DWN .

Ein Gesprächsteilnehmer hat schon vor längerer Zeit beim FDP Bundestagsabgeordneten und Generalsekretär dieser Partei, Patrick Döring, nachgefragt, wie kann Griechenland seine Verpflichtungen im ESM erfüllen, Bareinlage und Bürgschaft, wenn es selber wiederum durch ständig neue Geldzufuhr künstlich in der Eurozone gehalten wird? Wir wollten ganz konkret wissen, was unter den Hütchen sich  wirklich verbirgt. Döring beantwortete jetzt einfache Fragen sehr kompliziert, um den Fragesteller zu beeindrucken, zum Beispiel mit dem Begriff „Stepping-Out Guarantor“. Von uns erklärt, Griechenland kann als Empfänger von Leistungen aus dem EFSF selbst keine Einlagen und Bürgschaften übernehmen, dafür müssen die anderen einspringen (also hauptsächlich Deutschland).

Und weil wir keine Ruhe geben und uns an diesem Thema richtig festbeißen, wollten wir wissen, wie kann Griechenland (gilt sinngemäß auch für die anderen Schuldenländer in der EU) in den ESM Bareinlagen und Bürgschaften mit rund 20 Milliarden vornehmen. Oder noch genauer gefragt, welchen Betrag hat Griechenland jetzt bereits konkret an den ESM überwiesen? Wenn Griechenland und die anderen Eurostaaten ihren Verpflichtungen im ESM nachkommen, wie hat das funktioniert, woher haben die das Geld oder wie haben die das finanziert. Solange diese Fragen nicht sauber beantwortet werden, ist die Vermutung, daß das ganze Geschehen an den Finanzmärkten eben nur von diesen Hütchenspielern beherrscht wird. MdB Döring! Vergessen wir ganz schnell die geschwurbelten Halbwahrheiten eines Patrick Döring, denn die Bundestagsabgeordneten Bosbach und Schäffler erklären die Tricksereien auch beim Geldsammeln für den ESM einigermaßen verständlich Andaluz.TV .

Wir bitten aber alle Leser dieser Zeilen, stellen auch Sie den Abgeordneten die Frage, wie finanzieren die Krisenländer ihre Einlagen und Bürgschaften im ESM? Nicht locker lassen! Wer eine Antwort erhält, sollte sie uns zukommen lassen, damit wir sie hier einarbeiten können. In der aktuellen Wikipedia-Tabelle findet sich bis heute keine Bareinlage bei Griechenland, Irland und Portugal, aber als Bürgen sind mit entsprechenden Summen eingetragen. Womit bürgt Griechenland mit rund 20 Milliarden Euro? Wikipedia!