Zivilcourage, wenn der Staat unsere Kinder nicht schützt


Da ganze politisch Milieu schwätzt immer wieder von Zivilcourage, für was und für wen? Das wird nicht klar. Diese Kampfformel benutzen besonders gern allerlei Linke in diesem Staat und bewirken genau das Gegenteil, sie zerstören mit dieser Haltung zum Beispiel in den Problemvierteln unsere Jugend, sie begünstigen die Gewalt und das Verbrechen. Ein Vater läßt es sich nicht mehr gefallen, daß seinen Kindern in Hamburg an den Schulen Drogen angeboten werden. Weil die Staatsgewalt und die Lehrer ihm nicht helfen, schlägt er mit der Faust zu. Das ist Zivilcourage oder ? Hamburger Morgenpost: Ein Vater sieht rot!

15 responses to this post.

  1. Posted by Suum Cuique on 28. Februar 2013 at 13:28

    (# Uranus)

    Danke für Ihr Lob. Der Verweis auf Hannah Vogt paßt hervorragend. Madame Vogt absolvierte in der Republik eine Karriere von der KPD über die FDP zur SPD. Natürlich war sie eine Verfolgte des NS-Regimes in dessen KZ Moringen sie ein halbes Jahr anno 1933 verbrachte.
    Danach fand sie Arbeit im Staatsdienst eben jenes NS-Staates und nahm 1942 ihr Studium wieder auf, das sie 1944 beendete.
    Im Dezember 1945 legte Madame Vogt eine zweite Dissertation vor:

    „Der Arbeiter – Wesen und Probleme bei Friedrich Naumann, August Winnig und Ernst Jünger“

    Und mit dieser Arbeit tritt es hervor, das „priesterliche Denken“, in das nicht nur die Kommentatorin „Margret“ hier, sondern die gesamte Kaste der Schamanen der „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ eingebunden ist. Womöglich niemals selbst gearbeitet zu haben, aber den arbeitenden Mitmenschen, den Arbeiter, als Schaf der eigenen Herde ansehen, von ihm Gehorsam und Buße verlangen, ihm, dem wölfereißenden Schaf.

    Gegen das „priesterliche Denken“ setzt der Schreiber dieser Zeilen mit Entschiedenheit das Diktum von Luthers „Freieheit eines Christenmenschen“!

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    • Posted by Uranus on 28. Februar 2013 at 17:35

      Obwohl Heiner Geißler nicht zu meinen obersten Freunden gehört, hier ein Auszug aus einem Interview:

      Zitat Heiner Geißler:

      „Es gibt nur den griechischen Urtext. Erst der Kirchenlehrer Hieronymos hat im vierten Jahrhundert daraus gemacht: „poenitentiam agite“, „tut Buße“. Das ist die bewusste, theologisch begründete Falschübersetzung. Seit dieser Zeit sind Generationen von Christen auf die falsche Schiene gesetzt worden, sie laufen schuldbewusst, sündenbeladen, gesenkten Hauptes durch die Gegend, angeführt von vom Sündenwahn besessenen Theologen, die ihnen predigen, sie müssten permanent ein schlechtes Gewissen haben. So ist der Christenalltag, so sind sogar die Kirchenlieder aufgebaut: „Aus tiefer Sündennot errette mich, o Herr“. Ich kann nicht akzeptieren, dass ich ständig zum Sünder gestempelt werde.“ Zitat Ende.

      Den vollständigen Text des Interviews gibt es hier:

      http://www.sueddeutsche.de/panorama/heiner-geissler-im-gespraech-man-muss-vor-menschen-keine-angst-haben-1.684767-4

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      • Posted by Suum Cuique on 1. März 2013 at 6:57

        Danke, lieber Uranus, für den interessanten Verweis auf das Interview mit Heiner Geißler. Es ist immer wieder erhellend, wenn ein bundesdeutscher Apparatschik mal seine lichten Momente hat.

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  2. Posted by Suum Cuique on 28. Februar 2013 at 12:25

    „Vor Gott für die Schuld anderer Menschen einzutreten, vor IHM zu stehen, kann niemals ins Leere laufen.“ (# Margret)

    – Wenn meine ein wenig eingerosteten Deutschkenntnisse mich hier nicht im Stich lassen, heißt das für Sie, vor Gott zu stehen und vor „IHM“ die Schuld anderer Menschen zu denunzieren, daß sei etwas, das niemals ins Leere laufen kann. Also Bigotterie als höchste Form des Glaubens?
    Das läuft ganz tüchtig ins Leere, denn Sie sind vor „IHM“ nur für Ihre eigene „Schuld“ verantwortlich. Für Ihr Leben. Und nicht für das der Anderen. Die haben alle ein eigenes Gewissen und tragen eine eigene Verantwortung.
    Was Anklage und Schuldspruch gegen andere Menschen angeht, so ist das eine weltliche Angelegenheit, die Sache einer menschlichen Institution namens Justiz und nicht die irgendwelcher Eiferer!

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    • Posted by Uranus on 28. Februar 2013 at 21:14

      Daß vor Gott zu stehen, um für die Schuld anderer Menschen einzutreten, eine Form der Denunziation ist, darauf wäre ich von selber nie gekommen. Nach einigem Nachdenken muß ich dem aber zustimmen.

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  3. Posted by tyrannosaurusrex on 28. Februar 2013 at 1:50

    Das ist das völlig normale Verhalten. Wenn das Schule macht, wären wir die meisten unserer Probleme los!

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  4. Posted by KassandravonTroja on 27. Februar 2013 at 8:06

    Nachtrag: Die viel geforderte Zivilcourage unserer links-grünen Gutmenschen bezieht sich nur auf den Kampf gegen rechts. Bei sechs „Jugendlichen“ mit muslimischem Migrationshintergrund, die einen Deutschen totschlagen, ist Civilcourage gar nicht gefragt. Es sind dann auch diejenigen, die laut gegen das „Wegsehen“ klagen. Es braucht nicht viel Zivilcourage gegen rechts zu kämpfen. Wie viel Mut gehört dazu, wenn ein 30-köpfiges Pro-Team Karikaturen hochhält und ein mehrhundertköpfiger Mob aus dem linken und islamischen Lager darf buchstäblich zuschlagen.

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  5. Posted by Margret on 26. Februar 2013 at 22:34

    Tja, Deutschland hat sich bereits abgeschafft…. Was jetzt geschieht, ist die Strafe für 68 Jahre Frieden und Wohlleben und dafür, dass nicht aufrichtig Buße über die Nazi-Verbrechen getan wurde. Die Vergangenheit holt uns ein. Was unsere Eltern im als Jugendliche bzw. Junge Erwachsene durch den Faschismus erleben mussten, müssen wir Kinder heute auf dem Weg zum Alter bzw. im Alter erleben. Geschichte scheint sich doch zu wiederholen. Oder wie sage ich immer: ISLAM IST FASCHISMUS.

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    • Posted by Suum Cuique on 28. Februar 2013 at 6:43

      „Was jetzt geschieht, ist die Strafe für 68 Jahre Frieden und Wohlleben und dafür, dass nicht aufrichtig Buße über die Nazi-Verbrechen getan wurde.“ (# Margret)

      – Über das grundsätzliche Verhältnis von Buße und Strafe gibt es interessante Ausführungen in der bemerkenswerten Arbeit von Theodor Dieter: „Der junge Luther und Aristoteles – Eine historisch-systematische Untersuchung zum Verhältnis von Theologie und Philosophie“, 2001.
      Im Internet auch bei Google-Books nachschlagbar.

      Der Bedeutung der aristotelischen Lehre in der katholischen Theologie ist man sich allgemein bewußt. Daß sie auch für den Protestantismus Bedeutung hat, ist dagegen weniger bekannt. Unser durch das Christentum bestimmtes Weltbild hat letztendlich einen wesentlich stärkeren Bezug zu den Denkern der klassischen Antike als zum Judentum. Nicht zuletzt in der Bewertung von Schuld und Sühne. Im Gegensatz zum jüdischen Gott macht der christliche Gott Menschen nicht zu Werkzeugen seiner Rache und Vergeltung; die liegen im Christentum in den Wirkweisen der Schöpfung an sich begründet. Das verdient hervorgehoben zu werden

      Zwar steht Aristoteles in manchem auch in diametralem Widerspruch zur Theologie der beiden großen christlichen Konfessionen, trotzdem schließt sich hier wiederum auch der gedankliche Kreis zu einem überzeugenden Glaubens- und Weltbild:

      „[…] Aristoteles denkt die menschliche Seele als sterblich und steht damit im Widerspruch zum christlichen Glauben an ein ewiges Leben. Der Horizont, in dem das menschliche Leben gesehen wird, ist allein das irdische Leben (WA 6,458,7–11).
      […] Dem entspricht, dass Aristoteles das letzte Ziel des Menschen als Glück bestimmt. Danach lebt der Mensch im Letzten um seiner selbst willen. In allem das Seine zu suchen, auch im Tun des Guten und in der intellektuellen Er­kenntnis, ist nun aber nach Luther die
      Defini­tion des Sünders. So ist in jener Bestimmung des menschlichen Ziels das Sündersein zum Maß des Menschen geworden (WA 1,226,12f.).
      […] Aristoteles denkt Gott als reine Wirklichkeit, als Denken des Denkens. Gott kann nur sich selbst zum Gegenstand haben, weil jedes ande­re Objekt seine Vollkommenheit mindern wür­de. Deshalb kann dieser Gott sich nicht um die Belange der Menschen kümmern; also geht er uns auch nichts an (WA 18,785,7–9).
      […] Nach Aristoteles wird ein Mensch durch Tun des Gerechten zum Gerechten (WA 2,424,32-39).“
      (Zitiert aus: Leppin u. Schneider-Ludorff [Hrsg] – „Luther-Lexikon“)

      Poenitentiam agite?

      Hat der Mensch also kein Recht im Streben nach Frieden und Wohlleben?
      Lebt der Mensch nicht sein eigenes Leben, sondern stets auch das seiner Vorfahren?
      Ist es nicht das ureigenste Recht des Menschen, aus dem Schatten der Vergangenheit herauszutreten und sich von ihren Fesseln zu befreien?
      Aufrichtig Buße tun über die Nazi-Verbrechen? Wer? In welcher Form?

      Jeder hat die Freiheit zum Gerechten zu werden, ohne die Belastung aus historischer Vergangenheit!

      Nur die wenigsten Menschen hatten mit irgendwelchen Verbrechen im Deutschland der Jahre 1933-1945 in Deutschland zu tun – und ganz gewiß nicht alle diese Verbrechen wurden von Deutschen begangen.

      Poenitentiam agite?

      Die Forderung Buße zu tun, für etwas, an dem man persönlich keine Schuld trägt, muß ins ZWANGSLÄUFIG ins Leere gehen, kann also auch nicht „aufrichtig“ sein.

      Die Schuld damals war die Schuld eines komplexen ideologischen Systems, eines Systems, das seinen Samen bis in die Gegenwart trägt. Dieser Same geht auch heute noch auf, ohne daß jeder Einzelne daran Schuld trägt. Ursache ist die von Marx begründete Form gesellschaftspolitischer Ideologie. In ihr weist eine Determinante auf die gegenwärtigen Probleme und Zustände – nur können Ideologien keine Buße tun…

      Man möge dem Schreiber dieser Zeilen verzeihen, daß er etwas weit ausgeholt hat. Aber das immer wieder vorgebrachte systemimmanente Mißverständnis, daß in einer Demokratie alle für alles verantwortlich sein sollen, fordert einfach auch einmal zum philosophisch-theologischen Widerspruch heraus.

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      • Posted by Margret on 28. Februar 2013 at 9:56

        Mich interessiert kein Luther und keine heidnischen antiken Philosophen, mich interessiert die Hl. Schrift – wenn Sie wissen, was ich meine.
        Darin ist sehr wohl etwas von einem „priesterlichen“ Denken zu lesen, von Menschen, die für die Schuld anderer vor Gott einstehen, die in den Riss treten. Vor Gott für die Schuld anderer Menschen einzutreten, vor IHM zu stehen, kann niemals ins Leere laufen.
        Aber von diesem Denken sind Sie – mit Verlaub – mit Ihrem Geschwafel Lichtjahre entfernt.

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      • Sich Wort für Wort auseinander zu setzen, das bringt uns immer ein Stück weiter, deshalb bitte nochmals den Kommentar von S.C. lesen. Die eigene Schuld, dazu noch die Schuld anderer zu tragen und die ganzer Generationen ist wirklich mehr als ein philosophisches Problem, es drückt uns als Nation nieder. Deutsche Politiker haben alle Deutschen in die Geißelhaft einer dauerhaften Schuld genommen, ja diese Schuld gar zur nationalen Identität erhoben. So kann man auch den Beitrag von S.C. versuchen zu verstehen. Das dauerhafte Flagellantentum macht krank!

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      • Posted by Uranus on 28. Februar 2013 at 11:05

        Grandioser Aufsatz!

        Beim Lesen mußte ich an meine Schulzeit in den 1960-iger Jahren denken. Dort mußten wir das Buch „Schuld oder Verhängnis“ von Hannah Vogt durchackern. Heute mit fast 60 Jahren auf dem Buckel bin ich mir selber unendlich dankbar, daß ich mir schon damals als Schuljunge keinerlei „Schuld“ habe aufschwatzen lassen für Verbrechen, die begangen wurden, bevor ich überhaupt geboren war. In späteren Jahren natürlich erst recht nicht.

        Völlig zu Recht stellen Sie, lieber Suum Cuique, die Frage, wer denn heute überhaupt in der Lage sein könnte, aufrichtig Buße zu tun über die Nazi-Verbrechen? Selbst wenn sich einer fände, der das unbedingt tun wollte, hätte ich nicht die geringste Vorstellung davon, in welcher konkreten Form so etwas zu machen sein könnte, damit es auch ja wirklich „aufrichtig“ erschiene.

        Anstatt Buße zu tun wäre es heute wichtiger, wenn sich mehr Menschen fänden, die aufgrund ihrer Erfahrung auf die Parallelen von heutiger und damaliger Propaganda aufmerksam machen könnten, um wenigstens heute zu versuchen zu verhindern, daß Menschen demnächst denunziert, verfolgt und in ein Lager verschleppt werden, weil sie eine Glühbirne eingeschraubt haben. Oder daß, wie bereits geschehen, die Existenz von Menschen zerstört wird, weil sie Bücher über Familie und Kindererziehung geschrieben haben (Eva Herman).

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  6. Posted by KassandravonTroja on 26. Februar 2013 at 20:34

    Hm, dieser Staat ist schon lange nicht mehr willens, seine eigenen Bürger und Kinder zu schützen. Und wenn ein besorgter Vater, der schon mehrfach den Dealer gemeldet hat und dieser immer noch keine Konsequenzen zu tragen hat, dann darf sich Staat eben nicht wundern, wenn besorgte Bürger so etwas selbst in die Hand nehmen. Dieser Staat mit seinen grünlinken Verbrecherschützer-Luschen – aber nur wenn die Verbrecher aus der linken oder migrantischen Ecke kommen – hat nun das, was er nicht wollte: Die Bürger nehmen das selbst in die Hand.
    @Pecos Bill: Diese Verbrecher tanzen dem Staat schon lange auf der Nase herum. Übrigens: Was macht eigentlich der Mörder Onur U.? Unsere Innenlusche Friedrich war ja erst in der Türkei und hat sich wieder ganz tief verneigt und das Merkel ist auch gerade unten – und das Thema „Onur U.“ wurde von ihr nicht erwähnt. Wer solche Politiker hat, braucht keine Feinde mehr.

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  7. Posted by Pecos Bill on 26. Februar 2013 at 18:27

    Wo der Staat nicht eingreift, muss der Bürger sich selbst helfen, sonst tanzt das Verbrechen ihm bald auf der Nase herum. Was ist für die MOPO-Zeilenschinder daran nicht zu verstehen?

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  8. Posted by Margret on 26. Februar 2013 at 13:22

    So, wie ich das verstanden habe, war es kein Fall von Selbstjustiz, sondern eher einer von Notwehr. Zivilcourage war es, dass Marco S. den Dealer Gino XY zur Rede stellen wollte, dieser dann wohl ausgerastet ist, so dass Marco S. sich verteidigen musste. Dass es derart handgreiflich geschah, ist nachvollziehbar.
    Nachvollziehbar ist es für mich hingegen nicht, dass die MoPo schon eine Vorverurteilung ausspricht und den moralischen Zeigefinger hebt. Wir mündigen Staatsbürger brauchen keine Belehrungen durch unsere links**** Presse, sondern objektive Berichterstattung. Anscheinend ist das heute nicht mehr von „unserer“ Presse zu leisten.

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