Deutschland, die Weihnachtsgans!


Fühlen wir Deutschen uns in dieser Rolle wohl? Dem derzeitigen herrschenden, politischem Milieu scheint das egal zu sein, wenn die Deutschen wie eine Weihnachtsgans gerupft werden. Hauptsache ihre persönlichen Vorteile sind gesichert. Wer dieses masochistische Spiel nicht mehr mitspielt, sich verweigert oder gar laut eine andere Meinung vertritt, der wird unweigerlich in die rechte Ecke des politischen Spektrums verwiesen.

Wenn jetzt aber sogar das Leib- und Magenblatt der linksintellektuellen Schickeria, „Die Zeit“, mit einem bemerkenswerten Artikel des ehemaligen slowakischen Parlamentspräsidenten Sulik dieses Thema zur Diskussion stellt, dann muß wirklich Überdruck im Deutschland-Kessel zu sein. Sulik skizziert mit seinem Beitrag nicht nur die finanzpolitischen Probleme um den Euro, sondern wagt es an grundsätzlichen Tabus der Deutschen zu rütteln. Ob dieser Zeitbeitrag eine Eintagsfliege bleibt oder weitere Politiker und deutsche Medien sich aus der Deckung der sicheren Hofschranzenkultur wagen, das wird die Zukunft zeigen. Sulik in der Zeit!

 

7 responses to this post.

  1. Posted by Tom on 22. August 2012 at 16:09

    Deutschland hätte zwei Kriege angezettelt? Leute wacht auf und recherchiert selbst. Seit 60 Jahren werdet Ihr geistig manipuliert, bis zur nationalen Selbstaufgabe. ÖsterReich und FrankReich traut Ihr Euch noch zu sagen, aber wer Deutsches Reich ausspricht, ist bestimmt ein Nazi… Dabei ist eine Verfassung bzw. das Deutsche Reich unsere einzige CHance, wieder ein souveräner Staat zu werden! Das gibt esnähmlich noch! Glaubt nicht die Lügen in den Schulbüchern und Medien. Schaut mal bei der-runde-tisch-berlin.info rein. Aber schnallt Euch an!

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  2. Posted by Olaf on 21. August 2012 at 22:51

    Sulik lobt doch die Deutschen und will ihnen helfen, also der Mann ist mutig.

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    • Posted by Suum Cuique on 22. August 2012 at 13:47

      Das kann man natürlich so sehen, wenn man alle nationale Selbstachtung abgelegt und dafür gelernt hat, über jedes hingehaltene Stöckchen zu springen. Und Mut hat er auch, der Mann; den Mut eines Dreikäsehochs aus dem Publikum im Zirkus „Fliegenpilz“, der unter Anleitung des Hundedompteurs das Stöckchen hält.

      Ein Grundsatz der Politik ist allerdings, daß es kein selbstloses Helfen gibt. Politische Hilfe ist an Bedingungen gebunden. Das wußten bezeichnenderweise bereits die alten Griechen. Und das wußten auch die wie kaum ein zweites Volk humanistisch gebildeten Deutschen: „Σὺν Ἀθηνᾷ καὶ χεῖρα κίνει“ (Syn Athena kai cheira kinei, d. h. „Mit Athena und bewege deine Hände!“)

      Die protestantischen Deutschen machten daraus das Motto: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“

      Und so ist es eben auch heute. Die Deutschen helfen ja nicht den Griechen. Dazu haben sie zu wenig Selbstbewußtsein und als gut dressierte Kreaturen auch keinen eigenen Handlungsspielraum. Sie helfen pflichtschuldigst den Banken – und die Banken knechten die Griechen. Dafür hassen die Griechen dann folgerichtig die Deutschen. Die freundschaftlichste deutsche Empfehlung an die Griechen hätte denn auch nur lauten können: „Bewege deine Hände“.

      Und diesen Rat müßten die Deutschen allerdings zuerst an sich selber richten.

      Ein Volk braucht nicht „gelobt“ zu werden. Es findet sein Lob in seiner Schaffenskraft. Es braucht auch keine „Hilfe“, denn auch die findet es in seiner Schaffenskraft. Es besteht aus Millionen Individuen und der doppelten Anzahl von Händen. Was hindert ein Volk, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen?

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  3. Posted by Glaubsoderglaubsnicht on 21. August 2012 at 20:36

    Halt eine Pressung, die umso mehr einbringt, umso mehr man Presst.

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  4. Posted by Suum Cuique on 20. August 2012 at 18:08

    „Deutschland hat zwei Weltkriege angezettelt und beide verloren. Das kostete viele Millionen Menschen ihr Leben und schuf unendliches Leid. Die Deutschen waren dabei oft »Hitlers willige Vollstrecker«. Das alles ist bekannt und allgemein anerkannt. Wenn irgendwo die Aufbereitung der eigenen Verbrechen und die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte stattfand, dann in Deutschland. In den achtziger Jahren emigrierte meine Familie von der Slowakei nach Deutschland. Ich besuchte verschiedene deutsche Schulen und erinnere mich gut, wie viel Zeit den Kriegen, der deutschen Schuld und der Wiedergutmachung gewidmet wurde…“ (Sulik)

    ——————–

    – Hitlers willige Vollstrecker in zwei Weltkriegen?

    – Auseinandersetzung der Deutschen mit ihrer Geschichte?

    – Na, wenn alles so klar und „anerkannt“ ist, dann soll Deutschland doch zahlen bis ans Ende aller Zeiten.

    – Die werte Familie Sulik emigrierte aus einem Land, das zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts noch ein Teil Krone Ungarn war (d. h. also zur am Ausbruch des Ersten Weltkriegs völlig unbeteiligten Österreichisch-Ungrischen Monarchie gehörte), nach Deutschland, dem Land von Hitlers willigen Vollstreckern. Waren die Suliks gar ehemalige Tiso-Anhänger? Also slowakische Nazis?
    Wie dem auch sei, Herr Richard Sulik erhielt seine schulische Ausbildung auf Kosten von Hitlers willigen Vollstreckern und deren Nachfahren. Und die lassen sich nicht nur ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, die lassen sich regelrecht ausschlachten.

    Der Masochismus ist den Deutschen zur zweiten Natur geworden. Es ist nicht so, daß die Deutschen sich seit neunzig Jahren jemals nüchtern mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt haben. Nein, sie haben es sich einfach gemacht: Sie haben die alliierte Kriegspropaganda zu ihrer eigenen Geschichte umfunktioniert. Und sie haben die alliierte Geschichtsschreibung dabei sogar durch Ausschückungen erweitert.
    Vor zehn Jahren – der Schreiber dieser Zeilen lebte damals nicht in Deutschland, deshalb kann er hier nur aus zweiter Hand rekonstruieren – soll das deutsche Fernsehen nach den Anschlägen vom 11. September behauptet haben, Hitler hätte bereits während des Zweiten Weltkriegs ähnliche Pläne verfolgt und wollte New Yorker Wolkenkratzer mit Flugzeugen zum Einsturz bringen. Und der böse Kaiser Wilhelm sei laut bundesrepublikanischem TV der Erfinder des Djihad, des heiligen Kriegs der Mohammedaner. Dabei sei im Ersten Weltkrieg auch glatt ein russischer Bankdirektor ermordet worden.

    Die Deutschen stecken voller Schuld. Darin sind sich alle – und vor allem die Deutschen selber – einig. Sollen sie doch zahlen, solange sie noch Kredit haben!

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    • Die Gesamtbetrachtung des Beitrages von Sulik in der Zeit sehen wir positiver. Es ist zumindest ein Ansatz verkrustetes Denken aufzubrechen!

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      • Posted by Suum Cuique on 20. August 2012 at 23:11

        Der Rahmen der Aussage von Herrn Sulik, lieber rundertischdgf, ist eine beleidigende Schuldbezichtigung. Ihr Kern daher im Prinzip nichts anderes als eine Verhöhnung. Auch die gedankliche Kruste befindet sich nämlich stets außen. Und sie wird durch diese Aussage leider auch nicht aufgebrochen.
        Weite Kreise der deutschen Gesellschaft haben sich in der Idee von der „deutschen Schuld“ behaglich eingeigelt. Und Herr Sulik bedient zuerst ihren Schuldkult, um sie dann ein wenig damit zu pinseln, daß sie doch innerhalb dieses verkrusteten Rahmens ein wenig mehr Selbstachtung zeigen sollten. Das ist absurd. Und das weiß auch ein intelligenter Mensch wie Herr Sulik. Daher kann man seine Aussagen als nichts anderes verstehen, denn als subtilen Hohn.

        Ihre „historischen Verpflichtungen“ haben sich die Deutschen selbst angedichtet. Kein anderes Volk der Erde sieht in seiner Außenpolitik irgendwelche „historische Verpflichtungen“. Mit entsprechendem politischen und diplomatischen Willen hätten die Deutschen schon vor Jahrzehnten ihre Rehabilitierung erreicht. Nur wollten sie nicht. Und das läßt die politische Führung Deutschlands weltweit auch so erbärmlich erscheinen. Merkelbilder mit Hakenkreuzen sind die derbe Form der Verhöhnung Deutschlands. Herr Sulik macht’s feinsinniger. Unterm Strich läuft jedoch beides auf dasselbe heraus. Ein Land ohne Selbstachtung handelt sich weltweit Verachtung ein. Der Weg der deutschen Geschichte ist zur Schleimspur verkommen. Da läßt sich beim besten Willen nichts Positives ausmachen.

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