Ehrenkodex für bayerische Abgeordnete?


An den Stammtischen quer durch Bayern kracht es gewaltig, geredet wird vom Münchner Freibier- und Abzockerparlament. 79 Abgeordnete, quer durch alle Parteien, haben mitgespielt. Unrechtsbewußtsein geht eher gegen Null. Sie verstecken sich hinter fraglichen Gesetzen von 2002, begreifen den Unterschied zwischen Anstand und Unanständigkeit nicht. Dagegen empören sich jetzt 30 Abgeordnete und nennen ihre abstaubenden Kollegen nur Einzelfälle, von denen sie nichts wußten, „und ihre aufopferungsvolle Tätigkeit für das bayerische Volk muß entsprechend gewürdigt werden. Berufspolitiker haben grundsätzlich Respekt verdient“.

Seehofer setzt noch einen drauf und beauftragt den Ex-Minister Waigel damit, einen Ehrenkodex für die bayerischen Mandatsträger zu erarbeiten. Schweigen, Schämen und Rücktritt müßten die Konsequenzen sein. Alles andere ist nur Heuchelei. Augsburger Allgemeine!

Ein Leserkommentar im Berliner Tagesspiegel treffend (Zitat):

„Regierungsmitglieder und Abgeordnete brauchen also ein Handbuch, in dem geschrieben steht, wie man sich anständig verhält? Sonst wissen sie nicht, wie das geht? Und von so was wird man regiert?“

Hat diese Leser recht oder nicht?

3 responses to this post.

  1. Posted by Suum Cuique on 14. Mai 2013 at 8:04

    Die Definition zum Begriff „Ehrenkodex“ bei Wikipedia trifft absolut ins Schwarze, was die Intention der CSU betrifft:

    „Die Mitglieder von Berufsgruppen, Ständen und Kasten oder Orden unterwerfen sich und ihre Organisation diesen entweder im Laufe der Zeit allmählich entstandenen oder selbst verfassten Verhaltensregeln. Einerseits ist damit eine Unterwerfung unter einem Kodex verbunden mit entsprechenden Verpflichtungen. Innerhalb einer solchen Ordnung schreibt er aber auch Privilegien für seine Mitglieder vor, welche Nichtmitgliedern nicht gewährt werden.“

    Die Damen und Herren der bajuwarischen Mafia geben sich einen „Ehrenkodex“ zur Privilegiensicherung. Sie wollen schließlich eine „Ehrenwerte Gesellschaft“ sein, deren „Paten“ alles für ihre „Familien“ tun.
    Wenn aus Herrn Seehofer „Don Horsa Lago di Corte“ – auch „das Pferd“ genannt – wird, dann liegt es nicht zuletzt auch am bayerischen Bier!

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  2. Posted by motherplant on 14. Mai 2013 at 0:35

    Recht hat er! Wobei ich bei dem letzten Satz seines Kommentars – hier nicht gezeigt – wirklich grinsen musste.

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  3. Posted by Jürgen K. Decker on 13. Mai 2013 at 23:20

    Der Leser hat recht!

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