Schicksalsgemeinschaft, nicht nur die Sprache verbindet!


Wer in den Abendstunden des 1. und 2. November die letzten Ruhestätten seiner Angehörigen besucht, dem bietet sich ein beeindruckendes Bild. Denn an Allerseelen werden die Friedhöfe von zahlreichen sogenannten „Seelenlichtern“ beleuchtet. Dies ist das feierliche Ende eines katholischen Doppelfestes, das am 1. November mit Allerheiligen beginnt. Aber mehr und mehr zünden auch Protestanten zur Erinnerung an ihre verstorbenen Angehörigen Grablichter an. Hoch in den Südtiroler Bergen, in 1500 m Höhe, suchte ich den Friedhof des kleinen Weilers Obertall auf und betrat auch die dortige alte Kirche. Ich fühlte mich auch als „Evangelischer“, als geborener Sachse, Sohn eines Oberschlesiers, der die längste Zeit seines Leben heute in Niederbayern lebt, und hier eine neue Heimat gefunden hat, nicht fremd. Diese Tafel an die Gefallenen des Ortes sollte nicht nur zum Gedenken an die Söhne dieses Ortes erinnern, sondern uns alle mahnen, daß wir eine Schicksalsgemeinschaft sind, auch über die heutigen willkürlichen Grenzen hinweg.

SchicksalsgemeinschaftBergdorfbeiSchennaZum Vergrößern anklicken!

J.H.

One response to this post.

  1. Posted by Hans Speck on 1. November 2013 at 22:10

    Fällt denn niemandem auf, daß es hier in diesem „unserem“ Lande fast immer nur die linke Tafel geben darf und die rechte „nicht zulässig“ ist?
    Versucht mal das Kriegerdenkmal in eurer Stadt entsprechend zu erweitern…

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