Tatort Köln: Geht es noch krimineller? Nachwächterstaat?


Die Tageszeitung Express meldet, „Köln war 2013 kriminell wie nie!“ Diese Schockzahlen stellte die Polizei vor (Zitat):

Es wurden  allein 2013 153.744 Straftaten  angezeigt – eine Zunahme von 5.342 Fällen. Ein trauriger Rekord! Vor allem die Straßenkriminalität stieg auf 44.598 Fälle an (2012: 43.343).

Zum größten Problem hat sich der Taschendiebstahl entwickelt. Neben den längst bekannten reisenden Tätern aus Südosteuropa haben sich Nordafrikaner gesellt. Die meist jungen Männer aus Marokko, Tunesien und Algerien sind für den „Antanztrick“ bekannt.

5000 Fälle zählte die Polizei, in denen diese Tätergruppe Passanten auf den Ringen oder der Altstadt um Geldbörsen oder Handys erleichterten. Aber, so der Leitende Kriminaldirektor Norbert Wagner: „Diese Täter wenden zur Not Gewalt an, daher stiegen auch die Raubdelikte.“

Auch die Einbrecher-Banden ist Köln trotz Großkontrollen nicht losgeworden. 505mal wurde eingebrochen. In 10 Fällen von Mord und 25 Fällen des Totschlags ermittelte die Polizei.

Die Aufklärungsquote liegt bei 43 %!

4 responses to this post.

  1. Posted by Suum Cuique on 16. März 2014 at 13:32

    Die Bundesrepublik ist ein freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat und kein Nachtwächterstaat, lieber „rundertischdgf“.

    Nachtwächter in der Bundesrepublik sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in prekären Niedriglohnverhältnissen. Die freiheitlich-demokratische Grundordnung hat ihnen ihren festen Platz in der Gesellschaft zugewiesen: ganz unten! Die freiheitlich-demokratische Grundordnung des sehr aufgeweckten Staates BRD hat dafür gesorgt, daß ein Nachtwächter immer ein Nachtwächter bleibt. Dank Niedriglohn, zermürbender Arbeitszeiten, unsicherer mittelbarer Beschäftigungsverhältnisse (etwa bei einer Landes- oder Bundesbehörde) und der sanktionsbewehrten Fesseln der Agentur für Arbeit (drei Monate Leistungssperre, wenn man kündigt), die zusammen sehr effizient verhindern, sich aus dieser Lage zu befreien, sind Nachtwächter die sichersten Arbeitssklaven des Staates – aber sie bilden nicht den Staat.

    Eine richtige Demokratie braucht ein Heer von Namenlosen, jenen im Dunklen, die man nicht sieht, die man auspressen kann, die zu kaputt und müde sind, um sich zu wehren – kurz sie braucht eine Unterschicht.
    Die Demokraten in einer Demokratie, die sich selbst zur Mittelschicht zählenden wohlanständigen „Wohlstandsbürger“, wollen eine Unterschicht, auf die sie mit Verachtung hinabsehen können. Ein „Prekariat“, das nicht an den eigenen Konsumentenstatus heranreicht, so mit Reihenhaus, Zweit-PKW und Kindern mit Einserabitur.
    Über allem schwebt die Oberschicht. Hellwach. Manipulierend. Stets darüber wachend, daß der Mittelschicht die nötigen Neidinstinkte gewahrt bleiben und ihre ständige Furcht vorm Abgleiten in die Unterschicht nicht einschläft. Diese Mittelschicht ist sozusagen der Tanzboden der Oberschicht. Stabil und solide, um einen wilden Reigen zu wagen: Nomenklatura und Verbrecherbosse geben sich dort ein Stelldichein. Hier werden in rauschenden Festen und Parties die Nächte durchtanzt, durchzockt, durchkokst und durchzecht. Es werden die verschiedensten Praktiken sexueller und anderer Spielereien erprobt. Der Landrat auf seinem Sofa, der Inder und die Kinder, die kleinen Mädchen, die mit nacktem Oberkörper brandheller Nächte gedenkend „mach‘s noch einmal Harries“ kreischen und der gauckelhafte Präsident des Ganzen, der dicke Tränen vergießt – ob vor Lachen oder Weinen, sei dahingestellt.
    Das ist freiheitlich-demokratische Grundordnung. Eine Ordnung, in der alles seinen festen Platz hat. Auch wenn sie dem Außenstehenden absurd und pervers erscheint – es ist eine Ordnung in festen Strukturen, die nicht veränderbar ist. Man kann nur mit ihr leben – …oder sie vernichten.

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    • Zunächst freuen wir uns, daß es S.C. noch gibt, denn wir haben Ihre Leserkommentare bereits in unserer Redaktion vermisst. Auch unseren Gesprächsteilnehmern des „Runden Tisches DGF“ fehlten Sie. Sie haben natürlich recht, auch ein Nachtwächter macht seine ordentlich Arbeit, die meist schlecht bezahlt wird, während die ganz oben das nicht verdient haben, was sie bekommen.

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      • Posted by Suum Cuique on 16. März 2014 at 18:11

        Die letzten Wochen, lieber „Runder Tisch DGF“, waren für den Schreiber dieser Zeilen in seinem Land nicht die ruhigsten. Der Skeptizismus seiner früheren Beiträge – auch in diesem Forum – scheint sich zu bestätigen. Nun hat das Land, in dem der Schreiber dieser Zeilen seinen Lebensmittelpunkt hat, eine politische Führung, die ideologiefrei und ehrlich agiert. Das macht die Entscheidung, wo man steht, sehr leicht. Gleichzeitig soll dieses Bewußtsein auch die Grundlage für zukünftige Beiträge bilden, die, gerade jetzt, Nachdenklichkeit über dem allzutiefen Nieveau des Ideologischen und seinen Ausprägungen und Auswirkungen wecken sollen. In diesem Sinne freue ich mich, wieder mit Ihnen und den Mitkommentatoren diskutieren zu können.

        Passend zu den letzten Strängen im Forum sei einmal die grundsätzliche Frage zur Diskussion gestellt:

        Was ist die realexistierende Demokratie?

        Sie ist nichts anderes als gesellschaftspolitisches Network-Marketing. Gegenwärtig steigert sie sich zum „Globalismus“. Im Gegensatz zu ihrem starren gesellschaftlichen Vorgängersystem, dem Feudalismus, ist die Demokratie nicht von der beruflichen und Arbeitsleistung der Mitglieder einer Gesellschaft abhängig. Die Demokratie bemißt das Ansehen des einzelnen Menschen in ihr nicht nach seiner Arbeit im Dienste der Gesellschaft, sondern nach seinem Wert als Konsument. Welchen Wert haben ein Zimmermann oder eine Hebamme in einer Demokratie? Keinen nennenswerten im Vergleich etwa zu einem Berufsfußballer, der in einer Feudalgesellschaft allenfalls als Dorftrottel angesehen würde, wenn er nichts anderes kann als Ballspielen.

        Die Demokratie, noch dazu im Globalisierungsstadium, ist wie der Feudalismus ein Pyramidenmodell. Nur verstand sich der Feudalismus als Entwurf gegenseitig geleisteter Beiträge zur existenziellen Sicherheit aller Mitglieder einer Schicksalsgemeinschaft. Die Demokratie hingegen kennt keine Schicksalsgemeinschaft. Menschliche Schicksale, die sich nicht zum eigenen politischen und moralischen Vorteil instrumentalisieren lassen, sind ihr gleichgültig. Daher entzieht sie ohne Skrupel der Basis ihrer Pyramide zunehmend jede soziale Sicherheit, belastet sie jedoch gleichzeitig immer mehr mit Arbeit und Steuerbürden, um an den Schnittstellen ihrer Netzwerke Konsumenten mit jeder denkbaren Form von Dingen, die in ihr erstrebenswert gelten, zu versorgen. So kommt Ali zu seinem 3er-BMW und Olaf läßt sich in den Park, umgeben von Leibwächtern, mit dem Phaeton zum Joggen chauffieren. Die schicken neuen Schuhe, in Ostasien von Kinderhand gefertigt, kosten die Sachbearbeiteierin den „Jobcenters“ nicht viel, vielleicht nicht einmal so viel, wie es sie Überwindung kostet, einen „Hartz-4„ beziehenden Arbeitslosen zu „sanktionieren“ – denn mit dem Aufstieg der Demokratie ist das menschliche Empfinden für Würde, Anstand und Moral von etwas Selbstverständlichem zum Theatralischen – am besten mit schmalzigen Geigenmelodien im Hintergrund – verkommen. Der Demokrat schwelgt gerne in Sentimentalität; dazu hat er ja auch viel Muße, weiß er doch, daß die auf der Schattenseite der Demokratie Lebenden, gar nicht anders können, als seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und die im Dunklen sieht man nicht, man bemerkt sie nicht, es ist, als gäbe es sie überhaupt nicht. Das macht die Demokratie so verheißungsvoll für Menschen ohne Ethik – spricht sie doch den Gauner im Homo sapiens an.

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  2. Posted by Robert on 13. März 2014 at 12:53

    Wie lange wollen wir noch Kriminelle in unser Land lassen???

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