Deutschfeindlichkeit: Özlem Topçu über „deutsche“ Identität


Man muß sich einmal unsere niederbayerische 5 fache Goldmedaillen Gewinnerin Anna Schaffelhuber aus Bayerbach anschauen, wie stolz sie auf ihre Leistung ist, wenn sie ganz oben auf dem Siegerpodest steht und unter der Deutschlandfahne die Nationalhymne singt. Das ist Identität, eine Bayerin, die den guten Deutschen repräsentiert. Was für erbärmliche Wichte sind dagegen die zahlreichen Berufssöldner der deutschen Fußballnationalmannschaft, die sich nur deshalb die deutsche Hose überziehen, damit ihr Marktwert steigt. Diese Identiät wird als Vorbild ganz sicherlich nicht gebraucht.

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  1. Posted by Suum Cuique on 17. März 2014 at 20:38

    Unsere niederbayerische 5-fache Goldmedaillen-Gewinnerin Anna Schaffelhuber. Diese starke, junge Frau ist fürwahr ein gutes Beispiel deutscher Identität, wie sie immer noch besteht. Die langweiligen Requisiten eines bundesrepublikanischen Pseudopatriotismus, die alberne Fahne und die drittstrophige Hymne dagegen – geschenkt.

    Deutsche Identität?

    Kann man das Spektrum deutscher Identität als Türke überhaupt in seiner Ganzheit erfassen? Das Geistesleben einer Nation, das weit und tief auch stets seine Nachbarländer beeinflußt hat? Deutsche Herrscher in vielen Ländern Europas zogen große deutsche Geister an: zum Beispiel Händel in England und Schinkel in Rußland – er entwarf das Schloss Orianda auf der Krim, das niemals gebaut wurde, aber architektonisch einen baulichen Idealentwurf darstellt, einer deutschen Architektur, die Kunst und Natur zur harmonischen Einheit verschmelzen läßt. Gibt es vergleichbares im türkischen Geistesleben?
    Und es kam stets auch etwas zurück. Aus Schottland etwa der geistreiche Spötter Thomas Carlyle, der Übersetzer von Goethes Wilhelm Meister (William Meister’s apprenticeship (3 Bde., 1825). In einer anderen Sprache wird hier das deutsche Geistes- und Seelenleben in all seiner Tiefe erfaßt und dem Leser nahegebracht. Und dann: Carlyls Geschichte Friedrichs des Großen. Er durchwanderte selbst die historischen Landschaften und Stätten, die er auf wunderbare Weise mit dem Wirken des Königs in seiner Biographie verknüpfte.
    Und immer wieder die deutsche Musik! Händel verband sie mit der englischen Sprache und schenkte der Menschheit Hymnen von unvergleichlicher Schönheit. Telemann schrieb wie Friedrich der Große mit Vorliebe französisch, seine Musik deutsch mit französischen Anmerkungen in den Partituren. Hamburg und Sorau in Schlesien gehörten zu seinen Wirkungsstätten. In Sorau hat man ihm vor ein paar Jahren ein wunderschönes Denkmal gesetzt. Und Mozart? Seine Sprachen waren Deutsch, Italienisch und Französisch. Seine Musik deutsch, sein Hauptwerk „Don Giovanni“ entstand in Prag, Ort der Handlung: Sevilla in Spanien, Sprache: Italienisch – „Il dissoluto punito ossia“ – (Lorenzo da Ponte). Der Wüstling, der in seinen Ausschweifungen meint, sich alles erlauben zu können, findet sein Ende und es triumphiert die Unschuld der einfachen Leute. Nicht zuletzt auch in bezug auf so manchen kleinasiatischen Kulturbereicherer in Mitteleuropa ein Fingerzeig.

    Die deutsche Identität befand sich stets in Wechselbeziehung mit den Nachbarn Deutschlands. Die Identität Deutschlands ist daher ohne die Kultur seiner europäischen Nachbarn nicht zu verstehen. Darin liegt ihre Besonderheit und darin ist das Mißverständnis dieser türkischen Dame begründet. Das kulturelle Wesen eines Volkes in seiner Tiefe zu erfassen, setzt in Europa mehr als nur die Kenntnis der jeweiligen Sprache voraus. Identität war und ist in Europa immer mit der Vielfalt seiner Kulturen verbunden. Will eine fremde Kultur dazugehören, muß sie sich mit etwas Wertvollem einbringen. Darüber sollte die türkische Dame einmal nachdenken.

    1943, in schlimmsten Kriegszeiten, spielte Arthur Rother Georg Friedrich Händels „Cecilien-Ode“ in Berlin in deutscher Sprache ein:

    Kein Krieg und kein Haß konnte je die gegenseitige Faszination europäischer Identitäten zerstören. Das alleine gibt die Zuversicht auf eine bessere Zukunft zu hoffen.

    Die deutsche Identität läßt sich am allerwenigsten an der Bundesrepublik festmachen. Deutschlands Identität dagegen findet sich in ganz Europa. Und sie ist nicht die schlechteste!

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  2. Posted by Uranus on 17. März 2014 at 18:44

    Auf der Internetseite, auf die sich obiger Beitrag bezieht, ist unter der Rubrik ‚Leitworte‘ eine Aussage Ernst Jüngers abgelegt, die zwar in wenigen Worten, doch sehr treffend beschreibt, was jeder einzelne Deutsche jederzeit überall tun kann, damit das Dummgeschwätz einer Özlem Topçu eben gerade nicht zur Realität wird und für immer Dummgeschwätz bleibt:

    Zitat Ernst Jünger:
    “Man kann sich heute nicht in Gesellschaft um Deutschland bemühen; man muß es einsam tun wie ein Mensch, der mit seinem Buschmesser im Urwald Breschen schlägt und den nur die Hoffnung erhält, daß irgendwo im Dickicht andere an der gleichen Arbeit sind.”
    Zitat Ende.

    Natürlich ist es eine Qual für den Geist, wenn man tagtäglich mit solch einem Schwachsinn nach Özlem Topçu Art übergossen wird. Jeder Einzelne kann dieses eklige Zeug aber auch wieder abschütteln, das geistige Buschmesser in die Hand nehmen und Breschen ins Dickicht der Ideologie des Idiotismus schlagen. Denn einer der dortigen Kommentatoren zog folgerichtig den Schluß: Wie soll denn die deutsche Identität untergehen, wenn ICH sie lebe?

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    • Posted by Suum Cuique on 19. März 2014 at 18:16

      Lieber Uranus, Ihr Zitat Ernst Jüngers läßt mich an seinen Roman „Auf den Mamorklippen“ (1939) denken. Eine Parabel auf den Totalitarismus jedweder Art. Ja, wie soll die deutsche Identität geleugnet werden können, wenn ICH sie lebe? Wie soll ich meine Geistesfreiheit verlieren, wenn ich sie mir im Innersten wahre? Ich muß keine Parteien wählen, um mir das zu erhalten, was mir wertvoll ist. Ich kann es jederzeit weitergeben, an meine Gemahlin, an meine Kinder – an alle Menschen, die mir wichtig sind. Und je mehr ich davon aufnehme, desto mehr kann ich auch weitergeben. Irgendwo im Dickicht trifft man vielleicht auf andere, die an der gleichen Arbeit sind. Und wenn nicht? Das macht auch nichts. Dann mache ich mir den Busch eben alleine zum elysischen Garten meiner Seele.

      Ihnen lieber Uranus, und allen Mitlesern ein Filmtip:

      Die Vollversion kann natürlich in der BRD nicht angesehen werden.

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      • Posted by Uranus on 20. März 2014 at 11:12

        Vielen Dank für den Filmtip, lieber Suum Cuique. Tatsächlich ließ sich das Video mit dem vollständigen Film nicht öffnen. Es gibt diesen Film aber auch aufgeteilt in acht einzelne Teilsequenzen mit einer jeweiligen Länge von knapp einer Viertelstunde. Davon konnte ich nur den achten und letzten Teil nicht öffnen.

        Bei meinen Recherchen konnte ich feststellen, daß auf englischsprachigen Internetseiten das Werk Ernst Jüngers sehr viel intensiver diskutiert wird als auf deutschsprachigen Seiten und generell in Deutschland und Österreich. Woran das wohl liegen mag?

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